Wiederherstellung des natürlichen Zelltodes von maligenen Zellen
Wirkmechanismus:
Hemmt das Protein BcL-2, das insbesondere von Krebszellen vermehrt produziert wird und das den natürlichen geplanten Zelltod von Zellen unterbindet. Durch diesen Mechanismus überleben Krebszellen länger als ursprünglich geplant. Durch Hemmung dieses Proteins, kann der natürliche Zelltod eingeleitet werden.
Substanz:
- Venetoclax
Tipp!
Nehmen Sie während der Therapie keine Grapefruitprodukte, Bitterorangen oder Sternfrüchte (Karambole) zu sich. Dies schließt das Essen, das Trinken von Saft oder die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit ein. Diese Produkte können die Konzentrationen des Arzneimittels im Blut erhöhen.
Mögliche Begleiterscheinungen der BcL-2-Therapie und Tipps
Bei einigen Patienten kann es durch den raschen Abbau von Krebszellen während der Behandlung zu einer ungewöhnlichen Konzentration körpereigener Salze wie z.B. Kalium oder Harnsäure im Blut kommen. Dies kann zu Veränderungen der Nierenfunktion, unnormalem Herzschlag oder Krampfanfällen führen. Das nennt man Tumorlysesyndrom (TLS). Das Risiko für ein TLS besteht in den ersten Tagen oder Wochen der Behandlung. Ihr Arzt*in oder eine andere medizinische Fachkraft wird Blutuntersuchungen durchführen, um zu prüfen, ob bei Ihnen ein TLS vorliegt. Ihr Arzt*in wird Ihnen vor Beginn der Behandlung auch Arzneimittel geben, die einen Anstieg von Harnsäure in Ihrem Körper verhindern können.
Tipp!
Das Trinken von viel Wasser, mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag, hilft dabei, die Abbauprodukte der zerstörten Krebszellen über den Urin aus Ihrem Körper zu entfernen und kann damit dazu beitragen, Ihr Risiko für ein TLS zu senken.